Viel zu tun

2016-08-10 viel-zu-tun v01

“Of all ridiculous things, the most ridiculous seems to me, to be busy — to be a man who is brisk about his food and his work.”
— Soren Kierkegaard via Brainpickings

Wer kennt es nicht, dass die Frage „Wie geht’s?“ mit den Worten „Viel zu tun!“ beantwortet wird. Nicht nur Arbeit erzeugt bei vielen Menschen ein Gefühl der Überforderung oder zumindest das latent schuldige Gefühl, dass noch Aufgaben unerledigt sind. Selbst von Rentnern oder Urlaubern hört man ab und an den Wunsch nach mehr Zeit, da so viel anstünde. Freizeitstress. Beschäftigt, „busy“ sein, mit seinen Gedanken in der Zukunft sein, den Tag verfliegen lassen, solche Verhalten gehört zu den Fallen des Lebens. In Senecas Buch The Shortness of Life wird sehr anschaulich darauf hingewiesen, wie das Leben eines Menschen in der Regel lang (genug) ist, nur viele Menschen die ihnen gegebene Zeit leichtfertig verschwenden.

It is not that we have a short time to live, but that we waste a lot of it. Life is long enough, and a sufficiently generous amount has been given to us for the highest achievements if it were all well invested. But when it is wasted in heedless luxury and spent on no good activity, we are forced at last by death’s final constraint to realize that it has passed away before we knew it was passing. So it is: we are not given a short life but we make it short, and we are not ill-supplied but wasteful of it… Life is long if you know how to use it.

Auch die Wahrnehmung von Zeit ist relativ und lässt sich bewusst verlangsamen oder beschleunigen. Wer kennt es nicht, dass Zeit verfliegt wenn man beschäftigt ist, jedoch quälend langsam verstreicht wenn man gespannt auf etwas wartet oder sich gar langweilt. Achtsamkeit oder Bewusstsein ist das Gegenmittel. Den Moment wahrnehmen, erkennen, genießen. Ein Rezept, um Zeit zu verlangsamen und mit etwas Übung und der passenden Einstellung ein hohes Maß an Glück zu empfinden. Es lohnt sich, meines Erachtens, bewusst und aus eigener Entscheidung heraus, nicht viel zu tun zu haben.

Bildquelle: mauro mora via Unsplash