Gelassenheitsgebet

2016-07-30 gelassenheitsgebet v01

So umstritten die Rolle von Religionen in unserer heutigen Zeit ist, so sehr sehe ich mit zunehmender Deutlichkeit, dass sich in ihnen im Laufe der Jahrhunderte viele Lebensweisheiten angesammelt haben. Allain de Button beschreibt das in seinem Buch Religion for Atheists anhand verschiedenster Weltreligionen und greift einige der Techniken in seiner School of Life auf. Eine gute Alltagsweisheit, die ich an anderer Stelle gehört habe, ist das Gelassenheitsgebet.

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Ich denke oft an diese Zeilen, weil sie so gut beschreiben, dass beide Einstellungen zum Leben dazugehören. Akzeptanz bei Dingen, auf die man keinen Einfluss hat, was unter anderem einhergeht mit den den Kernthesen des Stoizismus und des Buddhismus. Doch auch dort heißt es nicht, dass man in Passivität verfallen soll und alles hinnehmen muss. Natürlich kann und soll man Dinge ändern und zwar dort, wo es möglich ist. Dazu gehört Mut und auch ein Stück Weisheit, genau diese beiden Fälle voneinander so gut wie möglich zu unterscheiden.

Bildquelle: Dean Moriarty via Pixabay