Jeder Mensch der etwas selbst erstellt – ein Bild, ein Foto, ein Text, ein Essen, ein Arbeitsergebnis jeglicher Form – kennt das Gefühl der Enttäuschung. Man ist unzufrieden mit dem Ergebnis. Man hat ein Bild im Kopf oder vielleicht nur eine vage Vorstellung aber das was man erstellt hat, kommt da nicht ran. So vieles was man kennt ist deutlich besser. Man ist von sich und seiner Leistung enttäuscht.
Selbst wenn man dann von anderen Personen gelobt wird, selbst wenn diese mit dem Ergebnis zufrieden scheinen, bleibt das ungute Gefühl. Man hätte es sich so viel besser gewünscht. Man hat es nicht geschafft. Wäre man doch nur besser…
Das dieser Zustand normal ist, ja gar unvermeidbar (!) wenn man in einem Bereich gut werden möchte, beschreibt Ira Glass in einem Interview. Es wird unter dem Titel The Gap oder The Taste Gap weitererzählt.
Nobody tells people who are beginners — and I really wish somebody had told this to me — is that all of us who do creative work … we get into it because we have good taste. But it’s like there’s a gap, that for the first couple years that you’re making stuff, what you’re making isn’t so good, OK? It’s not that great. It’s really not that great. It’s trying to be good, it has ambition to be good, but it’s not quite that good. But your taste — the thing that got you into the game — your taste is still killer, and your taste is good enough that you can tell that what you’re making is kind of a disappointment to you, you know what I mean?
A lot of people never get past that phase. A lot of people at that point, they quit.
Die Lösung darauf, ist diesen Zustand zu akzeptieren und dran zu bleiben. Mehr erstellen, mehr machen, seinen Geschmack weiter ausprägen und üben, üben, üben. Das Ergebnis wird automatisch in besseren Ergebnissen resultieren und „The Taste Gap“ – die Diskrepanz zwischen eigenem Geschmack und dem eigenen Arbeitsergebnis – wird kleiner werden. Ob es je verschwinden wird – da habe ich meine Zweifel – aber man kann damit leben.
Den kompletten Text kann man in dem Artikel The Taste Gap auf Brainpickings nachlesen oder hören und sehen in diesem kreativen Kurzfilm-Kunstwerk:
Bildquelle: Daniel Sax aus THE GAP by Ira Glass