1-Prozent-Regel

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Ein besonders guter Artikel von James Clear ist für mich This Coach Improved Every Tiny Thing by 1 Percent and Here’s What Happened. Ich habe es mir als die 1-Prozent-Regel gemerkt. Es geht dabei um die Methode des Coaches David Brailsford, der die englische Mannschaft Team Sky im Jahr 2010 für die Tour de France trainierte.

Brailsford believed in a concept that he referred to as the “aggregation of marginal gains.” He explained it as “the 1 percent margin for improvement in everything you do.” His belief was that if you improved every area related to cycling by just 1 percent, then those small gains would add up to remarkable improvement.

Er begann damit jeden Aspekt zu verbessern, der Auswirkungen auf die Leistung der Fahrer haben könnte. Zunächst offensichtliche Dinge wie Ernährung, das Trainingsprogramm oder das Material der Fahrer. Doch er kümmerte sich auch um scheinbar unwichtige Bereiche, z.B. auf welchen Kissen die Teammitglieder besonders erholsam schlafen konnten oder die Art und Weise wie man sich die Hände richtig wäscht, um Infektionen zu vermeiden. Jede Verbesserung trug dazu bei, dass vergangene Leistungssteigerungen noch besser wirken konnten. Die Technik ging auf und nach wenigen Jahren gewann das Team die Tour de France. Das Beispiel soll veranschaulichen, wie scheinbar kleine Verbesserungen, die das Gesamtergebnis für sich genommen nur um 1% verbessern, in großen Anzahl angewandt zu erheblichen Steigerungen führen. Es ist das gleiche Prinzip wie beim Zinseszins, wo sich Gewinne mit der Zeit ansammeln und verstärken.

In the beginning, there is basically no difference between making a choice that is 1 percent better or 1 percent worse. (…) But as time goes on, these small improvements or declines compound and you suddenly find a very big gap between people who make slightly better decisions on a daily basis and those who don’t.

Auf die gleiche Weise können sich viele kleine, negative Entscheidungen, zum Beispiel bei der Ernährung oder dem Umgang mit Geld, gegenseitig verstärken und im Laufe der Zeit erheblichen Schaden anrichten. Jede Aktion für sich genommen erscheint nicht dramatisch aber miteinander multipliziert können die Auswirkungen massiv sein. Es lohnt sich dieses Prinzip im Hinterkopf zu behalten, wenn man vor Entscheidungen über Kleinigkeiten steht. Vielleicht liegt genau hier manchmal der Schlüssel zum Erfolg oder die Erklärung für scheinbar unerklärliche Probleme.

Success is a few simple disciplines, practiced every day; while failure is simply a few errors in judgment, repeated every day. —Jim Rohn

Bildquelle: Wayne Bishop via Unsplash